Destiny 2 verursacht Balance-Chaos wie nie: Sagt erst „Habt Spaß“, zieht dann doch den Stecker (2024)

Bei Destiny 2 sorgte ein schwerwiegender Fehler für Balance-Chaos zum Wochenende, gerade während das PvP-Event „Trials of Osiris“ ausgefochten wurde: Bungie wollte das Chaos erst laufen lassen, griff am Samstagabend, dem 16.09., dann aber doch ein.

Was hat da für Chaos gesorgt? Wir haben auf MeinMMO am Samstag, dem 16. September über den schwerwiegenden Waffen-Exploit in Destiny 2 berichtet:

• In Season 22 ist ein Waffen-Exploit aufgetaucht, der sich von China aus in den Westen verbreitet hat.
• Durch den Exploit konnten Spieler die „normalen“ legendären Waffen mit exotischen Waffenvorteilen und Waffenrahmen versehen. Spieler nutzten den Exploit, um Waffen zu bauen, die gegen jede Regel im Spiel verstoßen und jede Form von Balance ruinieren.
• Die Seite PC Gamer spricht von „Frankenguns“ und nennt als Beispiel für diese die Balance zerstörenden Monster etwa Waffen, die wie eine Mischung aus Maschinengewehr und Granatwerfer funktionieren.

Bei MeinMMO spricht ein Nutzer von Waffen, die wie eine Mischung aus Linearfusionsgewehr und Shotgun agieren, mit 12 Schuss pro Salve. Das sei eine Art “God-Mode”.

„Lasst uns alle Spaß haben“

Wie war die Reaktion von Bungie? In einer ersten Reaktion in der Nacht von Freitag auf Samstag sagte Bungie, man habe ein Auge drauf, ob die Sache „zu wild werde“, dann würde man eingreifen.

Aber erstmal gelte: „Lasst uns alle Spaß haben.” (via twitter)

Spieler fürchten Rollback – Einige wollen erstmal gar nicht spielen

Wie kam das Spielern an? Mit bestimmten Waffen konnte man in der Zeit, als der Exploit aktiv war, eine Art „God-Mode“ aktivieren und schwierige Aufgaben meistern, die sonst nicht zu machen sind.

Während sich auf diese Weise Leute im PvE auch schwierigsten Aufgaben stellen konnten, sorgte der Bug im PvP für lächerlich hohe KDAs bei den Leuten, die den Exploit ausnutzen.

Während einige mit dem Bug offenbar Spaß hatten, kam er bei vielen Spielern überhaupt nicht gut an. Denn die Spieler hatten das Gefühl, ein „Rollback“ droht, also das Zurücksetzen aller Spielinhalte auf einen früheren Zeitpunkt.

YouTuber Datto fragte: Wie kann das erlaubt sein? Er spricht vom “größten Exploit, den wir je in Destiny gesehen haben”

Auf MeinMMO kündigten einige Spieler an, sie würden im Moment nicht mehr spielen, weil sie glauben, ihr Spielfortschritt werde später ohnehin zurückgesetzt.

Spieler sagten, die Fairness in Destiny 2 sei nun endgültig vorbei.

Es war das Gefühl da: “Der Ehrliche ist der Dumme”, wer den Exploit jetzt nicht ausnutzt, dem entgeht die Chance auf Loot und Erfolge, an die er sonst nicht rankommt.

Bungie zieht am Samstagabend doch den Stecker

Wie reagierte Bungie? Am Samstagabend um 20:53 Uhr unserer Zeit zog Bungie die Notbremse. Bungie sagte, man habe es zwar geliebt all die “lustigen Clips und Späße zu sehen” (via twitter), jetzt müsse man die Priorität aber auf die Gesundheit des Spiels lenken.

Man kündigte an, in einem ersten Fix, alle gecrafteten Waffen „unausrüstbar“ zu machen.

In einem zweiten Fix will man den Bug dann aus dem Spiel nehmen.

Zu einem Rollback wird es nicht kommen.

Das steckt dahinter: Das ist eine seltsame Situation. Normalerweise beschweren sich Spieler häufig, wenn Bungie Sachen fixt, die “zu stark” sind, und posten sowas wie: “Spaß entdeckt – Fix kommt”. Da geht es aber meistens um Kleinigkeiten, die das Spielen komfortabler machen oder Abwechslung bringen. Ein Beispiel für sowas war etwa der “Sparrow”-Bug vor 10 Tagen.

Hier war der Exploit aber so schwerwiegend, dass der Gerechtigkeitssinn vieler Spieler ein “hartes” Eingreifen von Bungie gefordert hat. Doch Bungie verhielt sich konträr zu dieser Erwartungshalten und den Erfahrungswerten der Spieler, indem das Studio erstmal alles laufen ließ.

Das wirkte unberechenbar und war dann auch nicht okay.

Viele Spieler haben ein Bedürfnis, dass es in ihrem Spiel fair zugeht, damit das Erreichte auch was bedeutet. So ein “Chaos-Tag” sät da Zweifel.

Destiny 2: Extremer Exploit lässt Spieler gerade alles erreichen, doch Bungie unternimmt vorerst nichts